Beurteilungsmethodik Schutzgut Landschaft in Bewilligungsverfahren

Im Rahmen der gegenständlichen Bearbeitung wird eine Methode zur Bewertung von vorhabensbedingten Auswirkungen auf das Schutzgut Landschaft (Fachbereiche Landschaftsbild und Erholungswert der Landschaft) vorgestellt, welche sich im Rahmen von Bewilligungsverfahren (z.B. UVP-Verfahren und naturschutzrechtliche Bewilligungsverfahren) anwenden lässt sowie fachliche und rechtliche Hintergründe dazu erläutert.
Die Praxis zeigt, dass es schwierig ist, einen mit Subjektivität behafteten Begriff wie das „Landschaftsbild“ ohne nachvollziehbarer Methode zu bewerten. Es besteht zwar ein gesellschaftlicher Konsens über Extremwerte von Erscheinungen und Auswirkungen. Die Herausforderung besteht allerdings darin, auch Zwischenbereiche zu erfassen. Eine Methode mittels geeigneter Bewertungskriterien (sowohl für die Ist-Zustandsanalyse als auch für die Auswirkungsanalyse) ermöglicht auch diese Zwischenbereiche zu erfassen und die Bewertung von Landschaftseingriffen im Rahmen einer Fachberichts- oder Gutachtenerstellung fachlich nachvollziehbar zu begründen. Die hier beschriebene Beurteilungsmethode setzt im Wesentlichen auf die Methode der RVS 04.01.11 Umweltuntersuchung (2017) sowie der RVS 04.01.12 Umweltmaßnahmen (2015) auf und ergänzt bzw. konkretisiert diese um Erkenntnisse aus Fachliteratur, Judikatur und eigenen Erfahrungswerten aus Planungs- und Gutachtertätigkeiten. Ziel ist eine umfassende, aktuelle und österreichweit anwendbare Methode zur Erfassung
und Bewertung von Landschaftsbild und Erholungswert der Landschaft zur Verfügung zustellen. Dabei ist es natürlich legitim diese an konkrete Fragestellungen und Vorhaben in nachvollziehbarer Weise zu adaptieren. Auch werden im Laufe der Zeit sich ändernde Vorhabenscharaktere, Gesetze und Verfahren als auch fachliche Erkenntnisse das Erfordernis mit sich bringen, die vorliegende Methode dahingehend anzupassen.

Beurteilungmethodik-Landschaft_Publikation.pdf